Immer öfter begegnet uns der Satz:
„Ach, ich habe doch nix zu verbergen.“
Vor allem wenn man mit Leuten über ihre smarten Geräte und Apps spricht – wenn man ihnen einmal erklärt, wie umfangreich diese smarten Dinge sich massenhaft Daten und Informationen über uns verschaffen, auswerten und dabei massiv in unsere Privatsphäre eindringen.
Wenn der andere zu all diesen Fakten sonst nichts mehr sagen kann, dann kommt genau dieser Satz:
„Ach weißt du, ich habe doch auch nix zu verbergen.“
Dabei ist diese Aussage völlig falsch.
Denn absolut jeder von uns hat etwas zu verbergen, und das völlig zu Recht.
Dabei geht es nicht etwa um kriminelle Sachen, sondern ganz schlicht um Dinge aus dem täglichen Leben, die jeder von uns vor vielen anderen Menschen verbirgt.
Es geht hier um persönliche, private Dinge, die man in der Nachbarschaft, an der Arbeit und sogar bei manchen Freunden nicht einfach so erzählen würde.
Welche Dinge das sind?
Hier geben wir Ihnen gerne die wichtigsten Beispiele:
1. Gewicht und noch andere Körpermaße
Fragen Sie einfach mal die nächste Person, die Ihnen über den Weg läuft, nach deren aktuellem Gewicht.
Und die Person soll bitte nicht schummeln, sondern ganz ehrlich antworten.
Wetten? Die Person wird es Ihnen sehr wahrscheinlich nicht sagen.
Hier hat die andere Person also etwas vor Ihnen zu verbergen.
Und ist das etwa schlimm? Nein! Es geht hier ja schließlich um eine ganz persönliche Information, und die darf natürlich jeder für sich behalten, wenn er das möchte.
Dasselbe gilt auch für andere Körpermaße wie z.B. Taillenumfang, Bauchumfang oder Körbchengröße. Hier überlegt jeder von uns sehr genau, wem er diese Daten mitteilen möchte. Die meisten Nachbarn, Arbeitskollegen und selbst einige Freunde erhalten diese Informationen grundsätzlich nicht.
Nur warum geben dann viele Menschen genau diese Daten alle so bereitwillig in der digitalen Welt (z.B. über Fitness-Apps) preis? Warum sind viele so vertrauensselig gegenüber anonymen Unternehmen, obwohl diese unsere Daten gezielt vermarkten können?
Hier denken manche Leute leider nicht weit genug.
2. Gesundheit & Krankheiten
Wann hatten Sie zum letzten Mal eine Erkältung? Und wann zum letzten Mal eine Magen-Darm-Erkrankung?
Und wie sieht es generell mit Ihrer Gesundheit aus?
Hatten Sie mal – oder haben Sie vielleicht sogar aktuell – schlimme Erkrankungen?
Und gibt es eigentlich in Ihrer Familie schwerwiegende Krankheitsbilder?
Was genau, und bei wem, und wann trat das auf?
Das sind doch sehr intime Fragen, oder?
Es versteht sich von selbst, dass wir diese nicht einfach so gegenüber jedermann beantworten würden.
Hier haben wir also vor vielen Menschen etwas zu verbergen.
Diese Dinge besprechen wir zumeist nur mit den uns sehr nahestehenden Personen, und natürlich auch mit unserem Arzt und -gezwungenermaßen- mit unserer Krankenversicherung.
Aber Moment mal … dann wäre da ja zum Beispiel noch Google:
Hier tragen wir unsere Krankheitsbilder ganz naiv sehr ausführlich in die Suchmaschine ein um uns Gesundheitstipps zu holen (Rat von „Doktor Google“). Wenn wir das am besten noch bei aktiviertem persönlichen Google+ -Account tun, dann kennt Google durch unsere gesammelten Suchanfragen unsere gesamte Krankheitsgeschichte… Ups!
Und dann ist da ja auch noch Facebook:
Hier schreiben wir einigen Kontakten auch schon mal online, wenn es uns nicht so gut geht und welche Probleme oder Krankheiten wir haben. Selbst wenn wir das nur im ganz engen Freunde-Modus auf der Facebook-Plattform schreiben, dann liest trotzdem der Betreiber Facebook doch ALLES von uns mit … und kennt somit auch unsere gesamte Krankheitsgeschichte. Ups!
Google, Facebook & Co. erfahren also zu allen Zeiten mehr über unsere Gesundheit als so mancher Nachbar, Arbeitskollege oder Freund…
Schlimm, oder?
3. Geld & Schulden
Fragen Sie auf der nächsten Geburtstagsfeier doch einfach mal in die Runde, wer wieviel Geld verdient.
Sie werden sehr schnell merken, dass Sie kaum Antworten erhalten – und wenn doch, dann wahrscheinlich keine ganz ehrlichen.
Hier haben wir also etwas zu verbergen,
und das vor allem vor unseren Nachbarn und sogar vor vielen Freunden.
Dasselbe ist es bei der Frage, wie viel Sparguthaben oder wie viele Schulden die Leute haben.
Mit diesen Informationen rücken viele nicht raus.
Wir haben da also vor den Leuten in unserem persönlichen Umfeld etwas zu verbergen. Und ist das so schlimm?
Man spricht eben nicht gerne so frei über Geldangelegenheiten.
Doch Moment mal … Da gibt es doch noch etwas:
Gleichzeitig teilen wir heutzutage ja unser Leben online auf vielen Plattformen sehr ausgiebig mit:
Wir platzieren Facebook-Likes auf gewisse Produkte, die wir gut finden, kaufen bestimmte Artikel online bei Amazon & Co. ein, geben für solche Produkte vielleicht auch persönliche Bewertungen und Empfehlungen ab …
… und ermöglichen damit den dahinterstehenden Internetunternehmen, unsere Interessen, unsere Kaufkraft und schließlich auch unser Einkommen nach und nach vollkommen zu durchleuchten.
4. Liebe & Sexualität
Mal ehrlich: Wer würde denn schon in einer Feierrunde ganz offen jedem erzählen,
– in welche Person man sich gerade frisch verliebt hat,
– oder wann oder mit wem man das letzte Schäferstündchen hatte,
– oder welche erotischen Vorlieben man hat,
– oder gar, ob man nebenher eine Affäre am Laufen hat?
Das sind derart intime Dinge, dass wir sie nur mit ganz, ganz wenigen Personen in unserem Leben teilen.
Vor allen anderen Menschen möchten wir diese Dinge verbergen.
Vollkommen verständlich.
Doch selbst hier entlocken uns die Internetunternehmen immer mehr von diesen Informationen.
Wie das?
Facebook kann durch unsere persönlichen Kontakte, Klicks und Likes quasi „ausrechnen“, an welchen Personen wir interessiert sind, vielleicht auch, in wen wir uns verknallt haben, und sogar welche Vorlieben wir in vielen persönlichen Dingen haben.
Und haben Sie auch schon eine moderne, digitale Heizungssteuerung mit Cloud-Anbindung (z.B. Google-Nest) ? Die Messfühler vieler dieser Geräte messen mittlerweile die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einem Raum derart genau, dass sie gut erkennen können, wie viele Personen sich in dem Raum aufhalten, und auch ob diese sich eher ruhig oder sehr aktiv verhalten…
… Ääh … warum nochmal genau schließen Sie eigentlich die Rolläden vor Ihrer Nachbarschaft, wenn Sie doch gleichzeitig gegenüber dem Internetanbieter und Clouddienst Ihrer Heizungssteuerung sowieso ihr ganzes Sex-Leben offenbaren…?
5. Träume & Fantasien
Welche Träume, Fantasien und Ziele im Leben wir haben, offenbaren wir natürlich auch nicht gegenüber jedem Menschen.
Diese Dinge verbergen wir vor den meisten Leuten, außer natürlich vor den Personen, denen wir sehr vertrauen und mit denen wir unsere Gedanken gerne teilen möchten.
Doch auch hier geben wir den Online-Firmen immer mehr von uns Preis!
Wenn Sie einen Gedanken oder eine Idee über die Google-Suchmaschine recherchieren und dort also in das Suchfeld eingeben, dann kann Google das in diesem Moment registrieren. Aus der Vielzahl Ihrer Suchanfragen über Stunden, Tage und Wochen kann Google dann recht genau auf Ihre ganzen Gedanken, Wünsche, Träume und Fantasien schließen.
Glauben Sie nicht? Gehen Sie doch einfach mal in Ihr persönliches Google-Dashboard und schauen Sie nach, was der Konzern schon alles über Sie gespeichert hat. Wir schließen jede Wette, wenn Sie dort zum ersten Mal vorbeischauen, werden Sie ziemlich erschrocken sein, wie sehr Sie Ihr Leben dort schon ausgebreitet haben, und wie sehr Google mit Ihren Anfragen und Inhalten sowie jeweils genauem Datum & Uhrzeit Sie und Ihre Gedanken und Wünsche genauestens auslesen kann.
Es ist leider so: Wenn Sie andauernd Google nutzen, dann weiß Google sehr genau, was Sie jeweils gerade gedacht oder gefühlt haben.
Das ist halt heutzutage so? Mitnichten!
Da kann man nichts gegen machen? Doch, kann man!
Nutzen Sie doch einfach mal eine anonyme Suchmaschine, die Sie nicht auf Schritt und Tritt verfolgt und ausliest, sondern die Ihre Privatsphäre respektiert.
Am besten ist dies eine Suchmaschine aus Europa, die nämlich dem europäischen Datenschutzrecht unterliegt.
Als da wären am besten diese drei:
— STARTPAGE.DE —
— QWANT.COM —
— METAGER.DE —.
Nun stimmen Sie uns sicherlich zu:
Wir alle haben vor unseren Mitmenschen also sehr wohl etwas zu verbergen.
Und das ist auch vollkommen in Ordnung!
Aber wenn irgendwelche Internetunternehmen genau diese Dinge über uns erfahren möchten, dann soll das für uns OK sein?
Da stimmt doch etwas nicht; da denken viele Leute einfach nicht richtig nach… oder sie denken nicht weit genug!
Der Satz „Ich habe nix zu verbergen“, den dann so viele Menschen anbringen, ist eine einzige Resignation.
Diesen Satz sprechen viele Leute nur aus, weil sie vor den großen datensammelnden Unternehmen einfach aufgegeben haben und weil es ihnen egal geworden ist, ergo „weil das heutzutage halt so ist“ .
Das ist eine ganz schwache Einstellung.
Seien SIE bitte NICHT so schwach!
SEIEN SIE STARK – und seien Sie SCHLAUER:
Wenn Ihnen also wieder einmal die Frage gestellt wird: „Sie haben doch nichts zu verbergen, oder?“
Dann muss Ihre Antwort sofort lauten:
„DOCH ! JA ! ABSOLUT ! Ich habe etwas zu verbergen !“
Und wenn Ihr Gegenüber dann ungläubig schaut, dann verweisen Sie am besten einfach auf unsere Webseite.
DIGITAL SAFE
– für mehr Privatsphäre im digitalen Zeitalter –.